In unserem Artikel Wie flexibel ist „die Cloud“? zeigen wir, dass “die Cloud” vor allem Mengenflexibilität bietet. Erscheint Ihnen das wie eine Einschränkung? Ja, es stimmt, bei der Prozessgestaltung haben Sie nur wenig Freiheit. Aber die Mengenflexibilität (aka Skalierbarkeit) eröffnet Ihnen neue Möglichkeiten, die ohne Cloud-Computing nicht da waren: Sie macht Sie flexibler.
Bei Skalierbarkeit denken viele an problemloses Wachstum. In unseren Augen ist das nur einer von mehreren Vorzügen – und vielleicht nicht einmal der wichtigste. Mengenflexibilität wird gerade dann besonders spannend, wenn es um sehr kleine oder sehr große Mengen geht. Denn: Für kleine Mengen lohnt meist der Aufwand einer eigenen IT nicht. Bei großen Mengen kann der Betriebsaufwand nur bewältigt werden, wenn die Betriebsprozesse stark automatisiert sind. Im Bereich dazwischen lässt die Mengenflexibilität Sie „atmen“, indem sie einen iterativen Umgang mit der IT fördert. Sie müssen nicht alles vorher genau wissen oder festlegen. (Wenn Sie Buzzwords mögen: Sie können auf diese Weise agil arbeiten.)
Betrachten wir einige Szenarien:

- Niedrige Einstiegshürden. Cloud Services sind einfach verfügbar und leicht zugänglich. Speziell mit Software-as-a-Service-Lösungen können Sie auch kleine “Servicemengen” beziehen. Dazu brauchen Sie weder IT-Infrastruktur zu betreiben noch selbst in die Anwendungsentwicklung einzusteigen. Bleiben wir bei unserem Beispiel: Auch wenn Sie ein kleines Restaurant betreiben und mit IT „nichts am Hut haben“, können Sie die Vorzüge einer Reservierungssoftware nutzen. So machen Sie einen Schritt in Richtung „Digitalisierung“ und beweisen, dass Sie auf der Höhe der Zeit sind. Viel wichtiger: Sie managen bequem die Reservierungen Ihrer Gäste.
- Möglichkeit zum Ausprobieren. „Fail often, fail early“ lautet ein Innovations-Mantra. Doch um zu scheitern, müssen Sie erst etwas Neues probieren! Früher war es oft schwierig, Dinge auszuprobieren. Sie mussten zuerste eine passende IT-Infrastruktur beschaffen und aufbauen, was manchmal mehrere Wochen oder gar Monate kostete. Heute lassen sich Testumgebungen einfach „zusammenklicken“ (und nach Testende wieder abbauen). Wir sagen natürlich nicht, dass „die Cloud“ Sie automatisch innovativer macht – aber eine der Hürden im Innovationsprozess hat sie nachhaltig beseitigt.
- Mildern von Kapazitätsengpässen. Ein charmantes Einsatzszenario für Cloud-Rechenkapazität besteht darin, Kapazitätsspitzen aufzufangen, wenn diese zeitlich begrenzt auftreten. Wollen Sie in einer Kampagne ungewöhnlich große Datenmengen verarbeiten, ohne dazu Ihre eigene Rechner-Infrastruktur dauerhaft zu vergrößern?
- Big Data. Cloud Computing ermöglicht Anwendungen, die in einem „normalen“ Unternehmens-Rechenzentrum keinen Platz gefunden hätten. Nehmen Sie zum Beispiel Angebote, die in der Landwirtschaft bei bestmöglichem Ressourceneinsatz die Ernteerträge maximieren helfen („precision farming“): Dazu werden sehr präzise und folglich umfangreiche Daten unter anderem über die lokalen Boden- und Wetterbedingungen herangezogen, um den Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln zu steuern. Der Nutzen entsteht durch die Kombination von Cloud-Rechenkapazität mit cloudbasierten Services wie den datenintensiven Wettervorhersagen.
Erkenntnis zum Mitnehmen: Die Mengenflexibilität, die „die Cloud“ Ihnen bietet, unterstützt agiles Arbeiten und iterative Nutzung von IT-Lösungen. Damit können Sie merklich flexibler agieren als früher. (cdf)
